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Die Rollen, die einzelne Teammitglieder einnehmen, sollen individuelle Präferenzen darstellen, nicht Erwartungen anderer.
Persönlichkeit und Vorlieben der einzelnen Menschen sagen schon viel über ihre Rollen aus. Das individuelle Denken, Handeln
und fühlen besteht meinst aus einem Mix von Rollen. Laut dem englischen Sozialwissenschaftler Meredith Belbin existieren in
einem Team 9 verschiedene Rollen, die hier genauer erläutert werden. Im Idealfall sind alle Rollen besetzt, was nicht bedeutet,
dass ein Team immer aus genau 9 Personen bestehen muss. In größeren Teams kann es durchaus zu Doppelbesetzungen kommen.
Deshalb trägt jedes Teammitglied neben der Verantwortung für besondere Aufgaben auch Querschnittsverantwortung für das
gesamte Team.
Rollen im Team
Shaper - Macher
Der Macher ist dynamisch, energiegeladen und
steht ständig unter Druck, er lehnt unklare und
ungenaue Angaben und Aussagen ab und
konzentriert sich auf die wesentlichen
Kernprobleme. Stärken: Er fordert seine Kollegen
heraus und übernimmt schnell die Verantwortung.
Er formuliert Teilziele, sucht Strukturen, sorgt für
rasche Entscheidungsfindung und veranlasst, dass
Aufgaben sofort erledigt werden. Schwächen:
Shaper neigen zu Provokation und geraten leicht
in Streit mit ihren Teamkollegen, sind jedoch
nicht nachtragend. Sie werden insbesondere von
teamexternen Beobachtern als arrogant
empfunden. Auch verursachen sie durch ihr
hektisches Auftreten Unruhe im Team.
Einsatzbereich: Macher fühlen sich in einem
Team von Gleichgestellten am wohlsten. Sobald
sie eine Führungsposition übernehmen müssen,
sind verstärkte Kontrolle und Koordination
notwendig, welche gerade diesem Rollentyp ein
hohes Maß an Selbstdisziplin abverlangen. Auch
hier sind die Konzentration und das Nutzen der
Stärken sinnvoll
Koordinator ist selbstsicher, entschlusskräftig
und kommunikativ und ein guter Zuhörer. Er
koordiniert den Arbeitsprozess, setzt Ziele und
Prioritäten, erkennt relevante
Problemstellungen und delegiert Aufgaben an
jene Kollegen, die zu deren Erledigung am
besten geeignet sind. Er achtet auf die
Einhaltung externer Ziel- und Zeitvorgaben.
Stärken: Er ist im Team akzeptiert, hat die
Fähigkeit zur mitarbeiterorientierten Führung,
ist vertrauensvoll, dominant und den
Teamzielen verpflichtet. Schwächen: Seine
Kollegen können ihn oft als manipulierend
empfinden. Dies kann dazu führen, dass sie
sich insbesondere auf der persönlichen Ebene
vom Koordinator entfernen. Verstärkt wird
dieses Gefühl noch durch den Umstand, dass
er dazu neigt, auch persönliche Aufgaben zu
delegieren. Einsatzbereich: Menschen mit den
Eigenschaften eines Koordinators sind auch
als Teamleiter geeignet, deren Aufgaben in der
Koordination und Zuweisung der
Sachbereiche liegen sollten.
Coordinator - Diplomat
Implementer- Umsetzer
Der Umsetzer ist zuverlässig, konservativ und
diszipliniert. Er arbeitet effizient, systematisch
und methodisch. Stärken: Umsetzer können
Konzepte in durchführbare Arbeitspläne
umsetzen, benötigen stabile Strukturen und
arbeiten daher auch an deren Aufbau.
Schwächen: Sie stehen Umweltveränderungen
kritisch gegenüber und reagieren auf neue
Lösungsvorschläge oft unflexibel. Innovation
und Flexibilität kann nicht immer erwartet
werden. Einsatzbereich: Umsetzer sollten für die
Definition einer klaren Zielsetzung, praktischer
Ansätze und das Strukturieren der
Vorgehensweise verantwortlich sein.
Completer- Perfektionist
Der Perfektionist ist perfektionistisch, genau,
pünktlich, zuverlässig und ängstlich. Stärken: Er
vermeidet Fehler und sorgt für eine genaue
Einhaltung von Zeitvorgaben und achtet auch auf
Details. Schwächen: Aus Angst, dass etwas
übersehen wird, überprüft und kontrolliert er
lieber persönlich, als dass er delegiert. Er ist oft
überängstlich und zu genau, wodurch er den
Überblick verlieren kann. Einsatzbereich:
Completer leisten auch dann einen wichtigen
Beitrag, wenn das Team Gefahr läuft, zu
oberflächlich zu arbeiten oder Zeitvorgaben nicht
einzuhalten.
Plant- Erfinder
Der Erfinder ist introvertiert, kreativ,
phantasievoll und verfügt über ein
unorthodoxes Denken. Er bringt durch seine
hohe Intelligenz und Kreativität orginelle Ideen
und Problemlösungsstrategien ein. Stärken:
Seine besonderen Fähigkeiten liegen v.a. darin,
auch für schwierige Problemstellungen
Lösungen zu finden. Schwächen: Indem er dazu
neigt, Details und Nebensächlichkeiten zu
ignorieren, unterlaufen ihm als Folge
Flüchtigkeitsfehler. Darüber hinaus ist er
schwer kritikfähig. Einsatzbereich: Erfinder
sollten sich auf ihr hohes
Problemlösungspotential und die Fähigkeit,
neue Strategien zu entwickeln, konzentrieren
und dabei auch die Ideen der übrigen
Teammitglieder berücksichtigen.
Specialist – Spezialist
Der Spezialist ist selbstbezogen, engagiert und auf
den technischen undachlichen Teil eines Themas
konzentriert. Er verfügt über umfangreiches
Expertenwissen, Hintergrundinformationen und
Fähigkeiten, an denen es den anderen
Teammitgliedern fehlt. Stärken: Er formuliert
generelle Aussagen in die technisch korrekten
Bezeichnungen um und leistet den
professionellen Beitrag zum jeweiligen Thema.
Schwächen: Spezialisten neigen dazu, sich in
technischen Einzelheiten zu verlieren und
leisten daher eher nur informative Beiträge.
Einsatzbereich: Die Funktion der Spezialisten
besteht darin, Informationsdefizite des Teams
auszugleichen und das notwendige Fachwissen
beizusteuern
Monitor Evaluator-
Beobachter Der Beobachter ist nüchtern,
strategisch, analytisch. Er verschafft sich aus
der Distanz einen guten Überblick, ist eher
introvertiert und ergreift selten ohne
Aufforderung das Wort. Seine Meinung sollte
bei ersten Entscheidungen nicht unter den Tisch
fallen, da er genau und überlegt nach Abwägung
aller Argumente urteilt. Stärken: Der Monitor
Evaluator berücksichtigt alle relevanten
Möglichkeiten und verfügt über ein gutes
Urteilsvermögen. Schwächen: Er ist aufgrund
mangelnder Begeisterung kaum in der Lage,
andere zu motivieren, neigt dazu, das Interesse
nach erfolgter Kritik gänzlich zu verlieren und
kann von Teamkollegen als taktlos und
herablassend empfunden werden.
Einsatzbereich: Der Beobachter sollte darauf
achten, dass seine Meinung auch gehört wird.
Dies gelingt, indem er versucht, weniger
zynisch und skeptisch zu sein.
Resource Investigator-
Wegbereiter Der Wegbereiter ist extrovertiert,
enthusiastisch und kommunikativ. Er schließt
schnell Freundschaften, ist sozial und gesellig.
Stärken: Es fällt ihm leicht, nützliche Kontakte
zu Quellen außerhalb des Teams aufzubauen und
zu nutzen. Des Weiteren findet er neue
Möglichkeiten und Lösungsalternativen.
Schwächen: Weichensteller sind oft zu
optimistisch und verlieren nach anfänglichem
Enthusiasmus leicht das Interesse. Auch neigen
sie dazu, sich mit Irrelevantem zu beschäftigen,
weshalb sie vom Kernthema abschweifen.
Einsatzbereich: Wegbereiter sollten die Kontakte
zur Welt außerhalb des Teams intensiv pflegen
und die so gefundenen Quellen intensiv für ihre
Ideenfindung nutzen.
Teamworker- Vermittler
Teamworker sind sympathisch, beliebt,
kommunikativ, diplomatisch und kennen oft die
privaten Hintergründe ihrer Kollegen. Stärken:
Sie sorgen für ein angenehmes Arbeitsklima und
Harmonie, weshalb man sie auch als die
"soziale Seele" des Teams bezeichnen kann.
Teamarbeiter vermeiden Rivalität und verfügen
über die Fähigkeit, auch introvertierte Kollegen
zur aktiveren Teilnahme zu motivieren.
Schwächen: Sie sind in kritischen Situationen
unentschlossen und tendieren dazu,
Entscheidungen anderen zu überlassen.
Einsatzbereich: Die Anwesenheit von
Teamarbeitern ist besonders in
Konfliktsituationen bedeutend, da sie hier ihre
diplomatischen Fähigkeiten zur Bereinigung
von Meinungsverschiedenheiten einsetzen
können. Sie agieren oft helfend aus dem
Hintergrund und sind für den Beitrag sozialer
Leistungen verantwortlich.
Teamkompetenz
Teamarbeit erfordert Qualifikationen
im Bereich der sozialen und methodischen Kompetenz.
Bei mehr "Freiheit" müssen Teammitglieder lernen, sich
abzustimmen, gemeinsam zu entscheiden,
Verantwortung zu übernehmen. Eine hohe Qualität
der Kommunikation ist wichtig, wozu sich das Team
Regeln setzen kann. Teams müssen in der
Lage sein, Störungen und Konflikte konstruktiv
und "niederlagenlos" zu bewältigen.
Gute Teamarbeit steigert die persönlichen sozialen
Kompetenzen.